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Warum es (noch) kaum digitale Champions gibt

 

Anfang des Jahres wurde der Executive Chairman von Cisco, John Chambers, mit folgenden Worten zitiert: „Die Mehrheit der Unternehmen wird innerhalb von fünf Jahren digital sein, allerdings wird der Großteil ihrer digitalen Bemühungen scheitern.“ Ich glaube, das stimmt. Vor allem, wenn man einen der Hauptfaktoren für dieses Scheitern bedenkt – nämlich, dass viele Firmen Technologien einsetzen, die nicht für die Unternehmensrealität von heute konzipiert wurden.

Angesichts der enormen globalen Dynamik, verwundert es nicht, dass es Unternehmen schwerfällt, mitzuhalten. Wenn Ihr Software-Anbieter Ihnen eine zehnjährige Roadmap zeigt, kann er eigentlich nur mit einer Kristallkugel oder im besten Falle mit fachlich orientierten Vermutungen arbeiten. Niemand kann die Zukunft voraussagen – aber mit der richtigen Technologie können Sie sich dennoch bestmöglich darauf vorbereiten.

Cloud Computing, stetig steigende Rechenleistung, sinkende Speicherkosten, Mobile Computing und das Internet gehören zu den treibenden Kräften hinter der Transformation. Die Cloud erlegt Technologieanbietern nun eine ganz neue Verantwortung auf – sie müssen Software entwickeln, die möglichst schnell an den kontinuierlichen Wandel angepasst werden kann.

Stellen Sie diesen Entwicklungen bisherige Unternehmenslösungen gegenüber, die nicht für den Wandel konzipiert wurden. Sie wurden als monolithische Systeme entwickelt, die umfangreiche Anpassungen fordern, wenn sich die Anforderungen auch nur minimal ändern. Zudem lassen sie sich nur sehr aufwendig und teuer verwalten und aktualisieren. Solche Systeme können auch nur sehr langwierig und kompliziert skaliert werden, um sie an das Unternehmenswachstum anzupassen. Wer viel Zeit in Wartung und Updates stecken muss, der hat weniger davon für echte digitale Innovationen.

Finanzmanager und Abteilungsleiter brauchen Lösungen, die schnell und effizient Informationen über Mitarbeiter und Finanzprozesse liefern können.

Ein Beispiel: Früher wurde Finanzsoftware entwickelt, um sehr spezialisierte Automatisierungsaufgaben im Bereich Transaktionen und Buchhaltung zu bewältigen. Sie sollte einer kleinen Gruppe von Stakeholdern eine sehr begrenzte Menge an Daten zur Verfügung stellen. Zu diesem Zweck und mit der damals verfügbaren Technologie war das sehr effektiv. Doch ein solches Konzept ist für die Anforderungen moderner Unternehmen völlig ungeeignet. Sowohl Finanzmanager als auch Abteilungsleiter brauchen Lösungen, die schnell und effizient Informationen über ihre Mitarbeiter und ihre Finanzprozesse liefern können.

Warum ein ganzheitlicher Ansatz die digitale Transformation fördert

Viele Unternehmen haben früher hohe Beträge in diese Standardtechnologien investiert. Daher sind sie verständlicherweise zögerlich, wenn alles komplett ersetzt werden soll. Schließlich müssen sie sicherstellen, dass sie über die erforderlichen Systeme für eine effektive Transformation ihres Unternehmens verfügen. Bislang halten ihre veralteten Technologien sie davon noch zurück.

McKinsey hat das perfekt zusammengefasst: „Mehr vernetzte Verbraucher, automatisierte Prozesse und anspruchsvolle Analysen stellen beispiellose Anforderungen an IT-Funktionen. Viele Unternehmen haben damit zu kämpfen und versuchen neue Anforderungen zu befriedigen, indem sie ihre vorhandenen Prozesse stückweise ergänzen.“

Dieser gestückelte Ansatz wird in der Regel von traditionellen Anbietern propagiert, die nicht mit den steigenden Anforderungen mithalten können. Sie haben versucht, sich durch das Aufsetzen fehlender Fähigkeiten auf ihre aktuellen Technologie-Stacks anzupassen. Ihre Finanz- und HR-Anwendungen wurden damit zu einem Mischmasch aus Akquisitionen und Middleware. Erweiterungen können funktionale Lücken füllen, aber nicht die Business-Transformation unterstützen. Außerdem benötigen Unternehmen viel Zeit für diese Anpassungen. Die Systeme, für die eine Zusammenführung notwendig ist, wurden nicht füreinander entwickelt. Damit ein Datenaustausch trotzdem klappt müssen zum Beispiel entsprechende Schnittstellen bereitgestellt werden. Ein schneller Wandel ist damit fast unmöglich.

Die digitale Transformation bietet so viele Chancen. Unternehmen, die zu sehr mit der Wartung zusammengestückelter Systeme beschäftigt sind, können diese nicht für sich erschließen.

Für diese Unternehmen gibt es eine klare Botschaft: Seid jetzt mutig, fangt neu an, setzt eine zukunftsfähige, skalierbare und flexible Infrastrukur auf. Sie müssen bereit sein, ganz von vorne anzufangen und auf allen Ebenen des Unternehmens umzudenken. Für Unternehmen mit veralteten IT-Infrastrukturen ist das verständlicherweise eine beängstigende Vorstellung. Doch im Gespräch mit Kunden zeigt sich: selbst einige der bekanntesten globalen Marken mit Wurzeln in der alten Technologie wurden dann erfolgreich(er), als sie ihre eigenen Annahmen herausgefordert haben. Das war der Startschuss, um die technologische Transformation und den eigenen Neuanfang zu akzeptieren.

Heute haben Sie es noch in der Hand ein digitaler Champion zu werden – morgen ist es vielleicht schon zu spät. 

Lesen Sie hier Leighanne Levensaler's vollständige dreiteilige Blog-Serie über den digitalen Umbruch.